Mit welchen Erwartungen gehen Biker ins Training, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg nicht mehr Motorrad gefahren sind? „Ich erhoffe mir, dass ich wieder den Mut zum Motorradfahren finde“, sagt Elisa Sholobnjuk aus Wiesbaden. „Ich würde mir wünschen, dass ich die Maschine erst einmal kennenlerne und dass wir dann die Grundlagen durchgehen, zum Beispiel, wie ich am besten in eine Kurve fahre oder wie ich sicher abbremsen kann.“ Trainer Paulo Duarte kennt das gut. „Der große Vorteil ist, dass wir hier in der Trainingssituation sozusagen die Fahrt zurückspulen können. Hat jemand beispielsweise in einer fiktiven Gefahrensituation nicht stark genug gebremst, dann kann er oder sie die Übung einfach noch einmal wiederholen, bis es funktioniert."

Für die Wiederaufsteiger-Trainings stellt die Autostadt – genau wie beim Schräglagentraining – in Kooperation mit Ducati Motorräder zur Verfügung. Heute ist das Trainingsbike eine Ducati Monster 797, die unter Motorrad-Experten auch als „Naked Bike“ – ein leichtes Einsteigermodell ohne Verkleidung – bekannt ist und die besonders intuitives Fahren ermöglicht. Zwar merkt Elisa schnell, dass ihr fahrerisches Können doch ganz schön eingerostet ist. Aber im geschützten Umfeld des Trainingsparcours hat sie die nötige Ruhe, sich erst einmal an das Motorrad zu gewöhnen, ohne direkt im dichten Straßenverkehr mithalten zu müssen. Zu Anfang macht ihr vor allem der richtige Neigungswinkel in Kurvenfahrten zu schaffen. „Im Gegensatz zum Autofahren kommt beim Motorrad mit der Schräglage eine weitere Dimension hinzu“, erklärt Trainer Paulo. „Aber genau das macht ja auch den Reiz des Motorradfahrens aus: fahrerisch erstmal dahin zu kommen, die Schräglage dynamisch und intuitiv einsetzen zu können."

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