Gutes Timing, starkes Teamwork

So funktioniert die Logistik der neuen Autostadt Shoppingwelt im ZeitHaus: Ein Blick hinter die Kulissen in fünf Bildern.

TEXT: HEIKE HUCHT
FOTOGRAFIE: GENE GLOVER
05.04.2022

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Wareneingang

Ob elektrische Fahrzeuge für Kinder, robuste Sporttaschen aus recyceltem Leder, empfindliche Lebensmittel oder zerbrechliche Weihnachtskugeln: Alle Produkte, die Besucher*innen in der Autostadt Shoppingwelt kaufen können, kommen zunächst verpackt in Kartons oder auf Paletten im Logistikzentrum im Wolfsburger Stadtteil Hattorf an. „Das sind mindestens 100.000 Artikel im Jahr“, berichtet Logistik-Mitarbeiter Thorsten Gereke. In dem mehrere tausend Quadratmeter großen Lager sind allein rund 600 Palettenstellplätze für die Ware in dem Autostadt Shop reserviert. Fast deckenhoch übereinandergestapelt säumen sie vier lange Gänge. Kleine Lieferungen nimmt Katharina Bleicher direkt am Empfang entgegen. Die Mitarbeiterin vermerkt den Paketeingang und reicht die Packstücke zusammen mit dem Lieferschein zur weiteren Bearbeitung an ihre Kolleg*innen weiter.

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Prüfen, verbuchen und auszeichnen

Welche Artikel und wie viele davon direkt weiter in die Autostadt gebracht werden sollen oder vorerst im Logistikzentrum verbleiben, entscheidet Torsten Gereke in enger Absprache mit seinen Kolleg*innen im Retail-Management. Vorher wird jede Lieferung gründlich geprüft: Hat der Hersteller tatsächlich die richtigen Produkte geschickt? Stimmen Bestell- und Liefermenge überein? Sind Verpackung und Inhalt unversehrt oder muss etwas reklamiert werden? Anschließend verbucht Gereke den Wareneingang im Warenwirtschaftssystem. Damit wird auch der Druck der Preisetiketten angestoßen. Das Auszeichnen der Ware mit Preisen ist reine Hand- und nahezu Millimeterarbeit. Wo die Mitarbeiter*innen die selbstklebenden Etiketten platzieren sollen, ist für jede Produktgruppe genau definiert.

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Vom Logistikzentrum zum Lager in der Autostadt

Sämtliche Artikel, die für den Weitertransport in die Autostadt bestimmt sind, packen die Mitarbeiter*innen auf Rollwagen. Noch abends werden sie verladen. Schließlich muss der Transporter schon am frühen Morgen ab sechs Uhr startklar sein. Mindestens drei Stunden bevor die Autostadt Shoppingwelt erwacht und Besucher*innen empfängt, erreicht die Lieferung ihr Ziel: das Lager eine Etage unter dem neuen Shop im Automuseum ZeitHaus. Ab hier übernehmen die Gästebetreuerinnen im Verkauf, ein zwölfköpfiges Team unter der Leitung von Elena Kemper. Nach dem Sichten von Waren und Lieferscheinen geht es ans Entladen und Verräumen „Pro Wagen müssen wir dafür mindestens zwei Stunden einplanen“, berichtet Indira Prljaca. Warum sie wie alle anderen Teammitglieder eine Doppelfunktion hat, im Erdgeschoss wie im Untergeschoss im Einsatz ist, erklärt Elena Kemper so: „Die Voraussetzung für einen gut funktionierenden Shop ist ein gut funktionierendes Lager. Also sollte jede und jeder beide Bereiche aus dem Effeff kennen.“

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Verräumen mit System

Damit in den Autostadt Shops alle Artikel stets und ausreichend verfügbar sind, hört das Nachfüllen nie auf. Ein ewiger Kreislauf aus vorsichtig Auspacken, final Prüfen sowie clever und platzsparend Verräumen. Zwar reihen sich auch im Lager unter der Shoppingwelt etliche Regalmeter aneinander. Allerdings ist dies lediglich ein Bruchteil der Fläche, die im Logistikzentrum für die Shop-Ware zur Verfügung steht. Wichtigstes Ordnungskriterium ist die Frage: „Zu welcher Markenwelt der Autostadt gehört der Artikel?“, so Oksana Dumler. Lifestyle-Produkte bilden eine eigene Kategorie. Ist ein Hersteller mit mehreren Artikeln vertreten, werden sie zu einer Lagereinheit zusammengefasst. Schwere oder zerbrechliche Waren müssen grundsätzlich auf den unteren Regalreihen einen Platz finden. „Außerdem achten wir darauf, dass besonders gefragte Artikel schnell und leicht greifbar sind“, ergänzt Martina Schneidenbach, die für das Lager hauptverantwortlich ist.

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Alles im Blick behalten

Möglichst realistisch einschätzen, wie gut ein Produkt ankommt, und entsprechend kalkulieren: Trotz elektronischer Datenverarbeitung gehört das zu den kniffeligsten Aufgaben der Mitarbeiter*innen im Retail-Management, Shop und Lager. „Deshalb ist es so wichtig, dass wir Hand in Hand arbeiten und gut kommunizieren“, betont Elena Kemper. Damit auch Bestseller, die etliche Male am Tag über den Tresen gehen, im Shop stets verfügbar sind, gibt es dort hinter den Kulissen ebenfalls ein kleines Zwischenlager. Besonders gefragt sind momentan zum Beispiel plastikfreie, designstarke Trinkflaschen. „Schon heute in Händen zu halten, was morgen Trend wird“, so Martina Schneidenbach, „das finde ich an meiner Arbeit immer wieder aufs Neue spannend.“