Die Spürnase

Marie-Luise Mähler hat einen ausgesprochenen Riecher für besondere und besonders schöne Dinge. Gepaart ist er mit einem feinen Gespür dafür, was auch bei anderen gut ankommen könnte. Als Produktscout im Retail-Management des Autostadt Shops hat sie dieses Talent zum Beruf gemacht.

TEXT: HEIKE HUCHT
FOTOGRAFIE: NELE MARTENSEN
17.12.2021

Seltene Modellautos, originelle Tischleuchten oder erstklassiger Manufaktur-Gin: In der Shoppingwelt der Autostadt gibt es viel zu entdecken. Dabei ist jeder Artikel handverlesen. Die Produkte sollen Menschen begeistern und im besten Fall zum Staunen bringen. Marie-Luise Mähler arbeitet seit rund zwei Jahren als Produktscout im Retail-Management der Autostadt, unterstützt von fünf Kolleg:innen. Für die 31-Jährige ist es ein echter Traumjob. „Ich darf jeden Tag genau das tun, was mir schon immer riesigen Spaß gemacht hat: Trends auskundschaften, interessante neue Produkte aufspüren – und schließlich viele schöne Dinge einkaufen.“

Für jede:n etwas
Ein großer Teil ihrer Arbeit besteht aus Recherche. Sie blättert durch Kataloge und klickt sich durch Websites interessanter Produzenten, durchforstet soziale Medien und lässt sich auf Themen-Messen inspirieren. Dabei behält sie stets im Blick, dass die Autostadt ein Anziehungspunkt für viele verschiedene Besucher:innen ist. „Mein Ansporn ist es, dass für jede und jeden etwas dabei ist“, so Mähler. Nicht nur Automobilfans sollen auf ihre Kosten kommen. Wer sich für digitale Innovationen interessiert, kann ebenfalls viel Spannendes entdecken, etwa die neuesten E-Bikes oder Fahrradhelme mit Freisprechanlage. Außerdem ist die Shoppingwelt eine exklusive Fundgrube für wertige Wohn- und Lifestyle-Accessoires sowie allerlei feine Leckereien.

„Wir legen großen Wert darauf, dass alle Artikel im Sortiment so umweltverträglich wie möglich produziert und verpackt werden.“

MARIE-LUISE MÄHLER, PRODUKTSCOUT

Mehr als nur Hingucker
Damit es Artikel ins Sortiment schaffen, müssen sie hohe Standards erfüllen. „Unsere Mission lautet, den Besucher:innen stets etwas Besonderes zu bieten. Wir wollen in der Region einzigartig sein“, erklärt Mähler. Dabei reiche es nicht, dass ein Produkt ein Hingucker ist: „Wir legen Wert darauf, dass alle Artikel im Sortiment so umweltverträglich wie möglich produziert und verpackt werden.“ Auch die Länge der Transportwege spielt eine Rolle: je kürzer, desto besser.

Start-ups willkommen
Besonders reizvoll – und zwar für beide Seiten – findet Mähler die Zusammenarbeit mit Start-ups: „Wir erweitern unser Portfolio um frische Ideen, gerne auch als Limited Edition. Und die jungen Unternehmen bekommen bei uns eine exklusive Bühne für ihre Erzeugnisse“, erklärt die Retail-Managerin, die ein Faible für technische Gadgets mit dem gewissen Extra hat.

„Ich darf jeden Tag genau das tun, was mir schon immer riesigen Spaß gemacht hat – viele schöne Dinge einkaufen.“

MARIE-LUISE MÄHLER, PRODUKTSCOUT

Stolz auf Verkaufs-Hits
Ursprünglich hatte Marie-Luise Mähler eine ganz andere Funktion in der Autostadt, vor drei Jahren wechselte sie von der Personaleinsatzplanung ins Retail-Management: „Eine Entscheidung, die sich jeden Tag gut und richtig anfühlt“, so Mähler. „Als Produktscout bin ich voll in meinem Element!“ Zumal ihr Sensor für Dinge, die das Leben interessanter machen, ohnehin stets empfangsbereit sei. „Der lässt sich nicht abschalten“, sagt die Einkäuferin. Wie gut er tatsächlich funktioniert, zeigt sich auch daran, wie beliebt die sorgfältig kuratierten Produkte werden. Gern erinnert sich Mähler an die „Lucky Cat“ – ein großer Erfolgsschlager. Die stylische Neuinterpretation der bekannten Winkekatze in Knallfarben, jede mit einer anderen Bedeutung von Gesundheit bis Reichtum, belegte wochenlang den ersten Platz der Bestsellerliste. Die Katze ins Sortiment aufzunehmen, war durchaus ein Wagnis. „Umso mehr freut mich, dass der Artikel so gut angekommen ist.“

Tipps von Kolleg:innen
Auch von Kolleg:innen erhält Mähler immer wieder Zuspruch. Dann berichtet jemand, dass er oder sie schon wieder etwas Tolles in der Shoppingwelt entdeckt hat. Manchmal erhält sie sogar Fotos, die zeigen, wo das neue Lieblingsstück einen Platz gefunden hat. Im Gegenzug erhält Mähler auch Produktvorschläge von Kolleg:innen. Darüber freut sie sich besonders: „Gerade nach der Urlaubszeit bekomme ich viele Hinweise und coole Produkttipps zugesendet. Einige davon sind dann später bei uns erhältlich.“

Jeder Artikel im Shop der Autostadt ist besonders und mit großer Sorgfalt ausgesucht. Vier Beispiele mit drei Fakten.


Tipp 1:

Autostadt-Honig

  • erzeugt von Bienenvölkern der Autostadt
  • der wohl kürzeste Transportweg
  • lecker
Der Clou: Der Honig wird tatsächlich vor Ort produziert. Dafür schwirren 14 fleißige Bienenvölker über das weitläufige Gelände der Autostadt. Weitere Produkte rund um die Bienen sind schon in Planung.

Tipp 2:

RFID-Mäppchen

  • aus butterweichem Leder
  • gefertigt aus Resten der Fahrzeugindustrie
  • schlicht und elegant
Der Clou: Das wahre Talent des RFID-Mäppchens erschließt sich erst bei näherer Betrachtung. Die Schutzhülle für Autoschlüssel verhindert dank einer verborgenen Abschirmfolie das unbefugte Auslesen von Funksignalen.

Tipp 3:

Carry Bottles

  • Trinkflaschen aus Glas
  • nachhaltig und schadstofffrei
  • stylish
Der Clou: Beim Sortiment von Carry Bottles aus Hameln passt alles zusammen. Das Glas ist recycelbar und der Verschluss besteht aus biologisch abbaubaren Holzfasern. Das Design ist eine Augenweide und die Produktionsstätte liegt in Niedersachsen.

Tipp 4:

Granola von Heyho!

  • originelle Granola-Mischungen
  • Hersteller mit sozialem Engagement
  • knusprig-lecker
Der Clou: Die kleine Bio-Rösterei Heyho! aus Lüneburg punktet nicht nur mit köstlichen Granola-Mischungen, sondern auch mit sozialem Engagement. Hergestellt und abgefüllt werden die Knuspermüslis von Menschen, die vom ersten Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind.