Die neue Freiheit

In der Mobilität von morgen wird das Auto zum Modul eines smarten und ökologischen Systems. Die Idee: Es ist da, wenn man es braucht. Sonst fährt es für andere oder erfüllt alternative Zwecke. Wie das aussieht? Das zeigt uns Familie Schneider im Wolfsburg der Zukunft.

TEXT: ANDRÉ BOSSE, ROMAN SCHERER
ILLUSTRATION: ALEKSANDAR SAVIĆ
20.12.2021

Laura Schneider, ihr Mann Lukas, Tochter Emma und Mischling Loki wohnen in der Wolfsburger Innenstadt. Ein eigenes Auto haben sie nicht, je nach Bedarf nutzen sie verschiedenen Modelle, die sie bequem per App buchen. Opa Peter, Lukas’ Vater, wohnt in einem Vorort, er besitzt einen Sportwagen. Wie kommen die Schneiders von A nach B? Vier Szenarien der Zukunft.

Szenario # 1

Sommerurlaub in spe
Im Urlaub soll es nach Italien gehen, einmal die Küste runter bis in die Stiefelspitze. Opa kommt mit und Loki sowieso. Wenn drei Erwachsene, eine Jugendliche und ein Hund drei Wochen lang mit allem Drum und Dran unterwegs sind, dann brauchen sie ein Auto mit viel Platz. Gut, wenn man ein solch großes Fahrzeug nicht das ganze Jahr über irgendwo parken und unterhalten muss. Stattdessen gibt Laura Schneider die Anforderungen für die Urlaubsfahrt in ihre Mobilitäts-App ein. Diese schlägt ihr einen vollelektrischen Van vor. Kurz vor der Abreise holt sie den einfach in der Autostadt ab und schon geht es los.

Szenario # 2



Pendeln on demand
Lukas Schneider ist Buchhalter bei einer Versicherung. Er arbeitet oft im Homeoffice. Manchmal fährt er nur einmal in der Woche ins Büro, das in einem Vorort liegt, manchmal an fünf Tagen. Für die Fahrt nutzt er den flexiblen Ride-Pooling-Service seines Mobilitätsanbieters: Autonom fahrende ID.Buzz sind in der ganzen Stadt unterwegs und lassen sich via App bei Bedarf leicht und flexibel für ihren Arbeitsweg buchen. Die Fahrt nutzt Lukas Schneider dann schon mal, um ein paar Nachrichten von Kolleg:innen zu lesen und zu beantworten.

Szenario # 3



Zeit und Raum nutzen
Laura Schneider fährt Tochter Emma zu einem Handballturnier in Hannover, sie konnte nicht mit ihrer Mannschaft im Bus anreisen. Die Fahrt dauert gut eine Stunde, dafür bucht sie ein Fahrzeug über ihre Mobilitäts-App. Sie wählt ein Fahrzeug, das autonomes Fahren auf Level 4 beherrscht, so kann sie den Weg nutzen und während der Fahrt an einer Videokonferenz teilnehmen. Emma muss noch etwas für ihr Referat über das Kolosseum in Rom nachsehen. Dafür schließt sie ihr VR-Headset an das Infotainment-System des Fahrzeugs an und kann während der Fahrt online recherchieren.

Szenario # 4



Verbrenner mit eFuel
Opa Peter besitzt als einziger in der Familie ein eigenes Auto. Er hat schon als junger Mann von einem Sportwagen geträumt und sich diesen Traum schließlich erfüllt. Er hegt und pflegt das gute Stück und nutzt jede Gelegenheit, um mit dem Wagen ein paar Runden zu drehen. Für ihn gehört zu einem Sportwagen ein Verbrennungsmotor unbedingt dazu. Sein Auto verbrennt aber kein Benzin. Der Wagen tankt eFuel, einen synthetischen Treibstoff, der mit grünem Strom hergestellt wird. So kann Peter Schneider seinen Wagen bei Ausfahrten genießen, ohne dabei lokal CO2-Emissionen zu verursachen.